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50 Jahre Urbschat am Kurfürstendamm


Wilmersdorf. Wenn es so etwas wie einen letzten Leuchtturm des alten West-Berlin gibt, dann steht er am Kurfürstendamm 157. Dort blinkt das „Foto-Studio Urbschat“. Stolz macht das auch die Einladung zum 50. Firmenjubiläum deutlich: „Berlin ohne Urbschat wäre wie Berlin ohne Currywurst“ heißt es dort.

Ausgeprägtes Selbstbewusstsein, direkte Art – „Wir sind eben Berlinerinnen in der vierten Generation“, sagt Dagmar Urbschat. Gemeinsam mit ihrer Schwester Nicole hat sie das väterliche Geschäft weiterentwickelt, ihre Tochter Yvonne Huber führt inzwischen die Dependance am Kudamm. Nicole Urbschat ist meist in der Kleinmachnower Filiale anzutreffen, einen dritten Standort gibt es auf Mallorca. Kunden gebe es allerdings überall auf der Welt, auch in Australien oder Saudi Arabien, berichten die Urbschat-Schwestern.

Vater bildete Töchter und Enkel aus

Ihr Vater Horst, bald 92 Jahre alt, hat sich als erster in der Familie fürs Fotografieren begeistert. Gefragter Pressefotograf in den 60er-Jahren, erwarb er im Jahr 1969 das seit 1882 bestehende Fotostudio Dührkoop. Zu den 50 Lehrlingen, die er im Laufe seiner Berufsjahre ausbildete, zählten auch die Töchter Daniela und Nicole, zudem die beiden Enkel Dirk Dehmel und Yvonne Huber. „Unser Vater war ein Qualitätsfetischist“, erzählt Nicole Urbschat. Ein liebevoller Ausbilder, der immer großen Wert auf die Lichtführung gelegt habe.

Tradition und Liebe

Die traditionelle Handwerkskunst in Kombination mit dem liebenden Auge der Betrachterin – das sind Komponenten des Erfolgs, meinen die Schwestern. „Das Urbschat-Gen macht Sie fotogen“, zitiert Yvonne Huber einen Spruch des Hauses. Sie selbst scheint es bereits ebenfalls erfolgreich weitergegeben zu haben – ihr zehn Jahre alter Sohn Maximilian lichtet die Kundenkinder ab. Er habe bereits als Siebenjähriger erste Arbeiten verkauft, bestätigt die stolze Tante.

Jährliches Familientreffen vor der Kamera

Kinder- und Familienfotos gehören zur Spezialität der Urbschats. Es gibt ein Abo-Angebot – Eltern lassen bereits den Säugling ablichten und erscheinen dann im regelmäßigen Jahresrhythmus bis zur Volljährigkeit des Nachwuchses. Diese Idee funktioniert auch als Familien-Abo. Dann kommen Papa, Mama und die Kinder, manchmal auch mit Oma und Opa, einmal im Jahr zum Fototermin. So wird das Großwerden der Kleinen dokumentiert. Irgendwie auch das Älterwerden der Großen, die sich allerdings darüber freuen, dass dank technischer Hilfsmittel die ein oder andere Falte geglättet wird.

Aus dem Fototermin wird ein Ritual

Gehörte das Familienporträt noch zu Zeiten von Vater Urbschat zum guten Ton der bürgerlichen Welt in Wilmersdorf, beobachten die Urbschat-Damen, dass ein Familienfoto heute „eine ganz andere, neue Wertigkeit“ habe.

„Unsere abgehetzte Gesellschaft lässt wenig Zeit fürs Miteinander“, sagt Yvonne Huber. „Da wird der jährliche Fototermin zu einem schönen Ritual, man nimmt sich Zeit, man genießt das Miteinander – und dokumentiert das.“ Über die Familienfotos lernen sich Kundschaft und die Urbschat-Damen gut kennen, Vertrauen wächst und daraus generiert das Unternehmen oftmals weitere Aufträge: Business-Porträts oder exklusive Sessions nur für die Dame nach dem Motto „Jede Frau ist ein Diva“.

„Virtuelle Fotografie“ entführt in andere Welten

Die Fotografinnen spielen mit Licht und Schatten, inszenieren Menschen und wollen für große Momente vor der Kamera sorgen. Die Urbschat-Damen verstehen sich als Lichtbildhauerinnen, unterstützt von einem professionellen Team aus Schminkprofis. Das Studio am Kudamm hält unterschiedlichste Kulissen vor, das in Kleinmachnow punktet für Freilichtfotos vor grüner Kulisse. Yvonne Huber macht es große Freude auch mit neuen digitalen Techniken zu spielen. Sie nennt es „virtuelle Fotografie“, wenn sie Kinder in ihren Lieblings-Fantasiewelten inszeniert: Eintauchen ins „Star Wars“-Universum oder in die unverfrorene Welt von Anna und Else aus Disneys „Eiskönigin“.

Ausgezeichnet mit internationalen Fotopreisen

In der echten Welt haben sich Daniele und Nicole Urbschat vor vielen Jahren einen Namen gemacht als Prominenten-Fotografinnen: Donald Trump, Helmut Kohl, Walter Momper oder Dieter Hallervorden hatten sie vor der Linse. „Und sind dafür mit internationalen Fotopreisen ausgezeichnet worden“, sagt Nicole Urbschat. Während ihre Schwester Daniela „Spaß an der Arbeit“ als Erfolgsgeheimnis bezeichnet, wählt sie ein Beispiel aus der Gastronomie:

„Wir arbeiten auf höchstem Niveau“, betont sie. „Während andere Kettenfotografen eine Kost anbieten wie aus dem System-Restaurant, bieten wir Nouvelle Cuisine.“

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